Juni 2020: Kakao mit Guarana, Nachhaltige Kartons und eine Schokoladenfabrik
Auch wenn die ersten Lockerungen auf ein Abflauen der Corona-Krise hoffen lassen, sind der weitere Verlauf und dessen Auswirkungen auf unsere globale Ökonomie noch nicht abzuschätzen. Solche Unsicherheiten laden auch zum Nachdenken über die zukünftige Ausrichtung unserer Wirtschaft ein. Vieles steht auf dem Prüfstand und wir setzen uns weiterhin dafür ein, dass Nachhaltigkeit bei Geldanlagen eine wichtige Rolle spielt. Wie schon im Mai, haben wir auch in dieser Ausgabe zu jeder unserer nachhaltigen Geldanlagen des Monats kurz kommentiert, wie der Impact durch Corona aussehen könnte.
Gleich zu Anfang ein Wachmacher:
Crowdinvesting für Kakao mit Guarana
Seit über fünf Jahren entwickelt und vertreibt das ehemalige Start-up Koakult eine Koffeinalternative zu Kaffee: einen Kakao mit Guarana, namens Koawach. Bei der Herstellung des Koffeinkakaos wird streng auf Bio- und Fairtrade-Zertifikate aller Zutaten geachtet, um die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Produzenten zu verbessern.
Das eingeworbene Kapital soll für den Ausbau der Vertriebs- und Organisationsstruktur, für Marketingmaßnahmen und die Entwicklung neuer Produkte genutzt werden.
Unternehmensangaben zufolge bereitet die Corona-Krise bisher keine Probleme. Zuletzt sollen neue Kooperationen mit ALDI SÜD und der dm-drogerie, sowie der Ausbau des Online-Shops den Umsatz gesteigert haben.
Anbieter | Form | Anlagesumme | Zinsen | Laufzeit | Plattform | koakult GmbH | Nachrangdarlehen | ab 250 € | 6,00 % p.a. | bis 31.12.2024 | econeers.de |
Die Anlageform des Nachrangdarlehens bedeutet, dass in einem Insolvenzfall zuerst andere Gläubiger Geld erhalten. Es besteht das Risiko des Totalverlustes.
Deshalb finden wir ‘koakult’ nachhaltig:
Dass sich Kakaoindustrie, Umweltschutz und soziale Verantwortung nicht ausschließen, beweist koakult mit seinen Produkten. Wir finden umfassende Nachhaltigkeit in der Lebensmittelbranche immens wichtig, da so die Umwelt nicht unnötig belastet und die Lebens- und Arbeitsumstände vieler Menschen auf der Welt verbessert werden. Zudem befürworten wir die Transparenz durch Bio- und Fairtrade-Zertifikate.
Weiter geht’s mit einer bisher corona-resilienten Aktie:
Nachhaltige Kartons aus Österreich
Das Wiener Unternehmen Mayr-Melnhof Karton ist führender Produzent von Karton und Kartonverpackungen in ganz Europa. An der Börse ist es seit 1994 notiert. Mayr-Melnhof stellt Karton, Kartonerzeugnisse und Faltschachteln her, die für Konsumgüter des täglichen Bedarfs genutzt werden. 2019 erhöhte sich der Nettogewinn um 15,8 Prozent auf 190,2 Millionen Euro (2018: 164,2 Mio. Euro). Seit 1996 zahlt das Unternehmen ohne Unterbrechungen Dividenden an die Aktionäre aus.
Nach eigenen Angaben spürt Mayr-Melnhof bisher keine negativen Auswirkungen der Corona-Krise. Der Aktienmarkt gibt ihm Recht: Im ersten Quartal 2020 stieg der Umsatz weiter und der Nettogewinn stieg um 3 Prozent auf 45,1 Mio. Euro. Da die hergestellten Kartonverpackungen systemrelevante Produkte sind, wird nicht mit einem Einbruch gerechnet, es werden jedoch aufgrund der unklaren Entwicklung der Pandemie keine Prognosen für kommende Monate abgegeben.
Anbieter | ISIN | Ausgabepreis | Website | Mayr-Melnhof Karton AG | AT0000938204 | ca. 133 € pro Aktie (29.05.2020) |
mayr-melnhof.com |
Deshalb finden wir die Mayr-Melnhof-Aktie nachhaltig:
Papp- bzw. Kartonverpackungen sind eine nachhaltige Alternative zu umweltschädlichen Plastikverpackungen. Bei der Herstellung des Kartons werden 80 % Recyclingfasern und nur 20% Frischfasern genutzt. Der Wasserverbrauch wird durch Kreislaufsysteme reduziert und Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen erzeugen hocheffizient Dampf und Elektrizität für die Produktion.
Weil’s so schön war - zum Schluss nochmal etwas mit Schokolade:
Solar-Schokoladenfabrik in Afrika
Das 2016 gegründete Deutsch-Ghanaische Unternehmen fairafric produziert Bio-Schokolade im Herkunftsland der Hauptressource Kakao. Damit bleibt die gesamte Wertschöpfungskette in der Region und bietet dort sichere Arbeitsplätze und faire Bezahlung. Seit zwei Jahren wirtschaftet das Unternehmen komplett klimaneutral.
Mit dem eingeworbenen Kapital durch das Crowdinvesting soll eine neue Schokoladenfabrik in Suhum, nördlich der ghanaischen Hauptstadt Accra, gebaut und betrieben werden. Diese Fabrik wird dank einer 266 kWp-Photovoltaikanlage solarbetrieben. Die neue Fabrik steigert die Produktionskapazität um ein Vielfaches und schafft zahlreiche Arbeitsplätze.
Da die coronabedingten Ausgangsbeschränkungen in Ghana wieder gelockert wurden, verläuft der Bau der Fabrik, nach eigenen Angaben, wie geplant. Um die Crowdinvestoren zu schützen hat der Projektinhaber ecoligo einen Garantiefonds aus Eigenmitteln aufgesetzt. Damit sollen die anstehenden Zahlungen an Crowdinvestoren in den kommenden Monaten abgesichert werden.
Anbieter | Form | Anlagesumme | Zinsen | Laufzeit | Plattform | fairafric Ghana Ltd. | Nachrangdarlehen | ab 100 € | 5,5 % p.a. + early bird-Bonus 0,5 % (bis 21.6.20) | 5 Jahre | ecoligo.investments |
Die Anlageform des Nachrangdarlehens bedeutet, dass in einem Insolvenzfall zuerst andere Gläubiger Geld erhalten. Es besteht das Risiko des Totalverlustes.
Deshalb finden wir ‘fairafric’ nachhaltig:
Nachhaltigkeit steht auf den drei Pfeilern Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Wir sehen in der Arbeit von fairafric alle drei Aspekte erfüllt. Denn es nutzt bezahlbare und saubere Solarenergie und wirtschaftet klimaneutral. Außerdem schafft fairafric in einem Land mit großem Bedarf an qualifizierten Arbeitsplätzen fair bezahlte Arbeitsplätze und ermöglicht so Bildung und Gesundheitsversorgung der Arbeiter*innen und deren Familien.