Freies Lastenräder-Sharing im Kommen
Lassen Sie sich jedes einzelne Stichwort schmecken:
FREIES heißt hier für den Nutzer kostenlos – einfach so.
LASTEN heißt von Last befreit
RÄDER heißt hier Fahrräder, also frei von CO2, Schadstoffen, Lärm, Flächenverbrauch.
SHARING heißt gemeinsam Gutes tun durch Nutzer-Community, die zu teilen versteht.
IM KOMMEN heißt hier: Endlich kommt die Verkehrswende ins Rollen!
In einem Vortrags-Video https://youtu.be/JI3ZfOFHYT4 zeigt das 'Forum Freie Lastenräder' unter wissenschaftlicher Leitung von Sophie Becker der Research Association IASS Potsdam und dem Kölner Praktiker Florian Egermann Fakten und erste Erfahrungen rund um das Thema Lasten-Fahrräder im Sharing für die private Nutzung.
Noch keine CO2-Einsparung auf dem Verkehrs-Sektor
Berlin, Hamburg, München, Köln: Die größten deutschen Städte begreifen es als erste, weil ihnen Verkehrs-Infarkt und Luftverschmutzung unmittelbar drohen. Der Verkehr läuft verkehrt, wenn er riesige Stadtflächen verbraucht und Unmengen an Schadstoffen durch massenhaftes Pkw-Aufkommen ausstößt. Neben der Umstellung öffentlicher Nahverkehrsmittel auf konsequent elektrischen Antrieb ist die Reduzierung des individuellen Autoverkehrs in den Städten das wichtigste Anliegen.
Warum Lastenräder?
Die IASS Potsdam hat ermittelt, dass 20 Prozent aller Wege in der Stadt dem individuellen Transportbedarf dienen – und hier war bisher der private Pkw durch nichts zu ersetzen. Die Befragungen der IASS in Berlin und Köln ergeben, dass viele Großstadtbewohner bereit wären, auf das Privatauto in der Stadt zu verzichten, wenn es günstige, vernünftige und sogar Spaß machende Alternativen gäbe.
Darum Lastenräder
Größere Einkäufe führen zum Supermarkt. Überall das gleiche Bild: Die Parkplatzfläche für die Autos ist meist größer als der Supermarkt selbst. Was für eine Verschwendung! Aber mit Bus, Tram oder gar U-Bahn mag kaum einer seine vollgepackten Taschen transportieren – es gibt ja nicht einmal mehr Gepäcknetze oder ebenerdige Abstellplätze. So ein Lastenrad wäre für viele die richtige Lösung, aber die Anschaffung ist teuer, der Stellplatz zu Hause in der Großstadt entweder nicht vorhanden oder nicht sicher; und ein Lastenfahrrad kann man nicht wie sein leichtgewichtiges Lieblings-Bike mit einer Hand und einem Arm in die Wohnung tragen.
Darum Lastenfahrrad-Sharing
An gut verteilten, schnell erreichbaren und sicheren Stellplätzen das Lastenfahrrad nur dann ansteuern, wenn man es braucht. Die IASS-Befragungen zeigen, dass mehr als neun von zehn Befürwortern des Lastenrades es wiederholt nutzen würden, aber nur ein Drittel mag es als Eigentum erwerben wollen. Dies spricht eindeutig für Lastenfahrrad-Sharing. Man spart die Anschaffung und hat geringste Nutzungskosten, zumal bei kostenfreier Nutzung, wie sie das Konzept des Forums Freier Lastenräder vorsieht. Und weniger Eigentums-Hype bedeutet weniger Fahrzeuge und wirksame Ressourcenschonung
Das Konzept des Forums Freie Lastenräder
Voraussetzungen für effektivstes Handling des Sharings sind: automatisiertes, webbasiertes Buchungs-, Verleih- und Verwaltungssystem (Commons Booking) mit Anwender-Programmier-Schnittstellen (Commons API) und persönlich geführten Sharing-Treffpunkten zur Annahme/Rückgabe der Lastenfahrräder (Commons Hub) für leichtestes Handling und effizienteste Organisation.
Modell für nachhaltiges Investieren
Gerade im Freien Lastenräder-Projekt ist die Verbindung von nachhaltigem Investieren und ebenso nachhaltigem Betreiben einer Initiative, eines Anbieters oder gar Unternehmers möglich. Weil es in Deutschland neu ist, insbesondere kleinen Start-ups die Möglichkeit gibt, mit einer innovativen Idee durchzustarten, wobei die Vernetzung mit anderen Gleichgesinnten und auf gleiche Weise an diesem Projekt Arbeitenden Vorteile bringt.
Nachhaltig Investieren muss nicht immer bedeuten, dass Geldanleger in nachhaltige Finanzprodukte investieren oder Investoren in Start-ups investieren. Sie können durchaus auch in eigene Projekte investieren und selbst die Initiative ergreifen. Denn das ist das Entscheidende aus dem wir Hoffnung entwickeln können: Mit dem eigenen Geld, der eigenen Kreativität entlang der eigenen Werte selbstbestimmt unsere Zukunft zu gestalten.
Gelebtes, geliebtes soziales Netzwerk
Sharing hat den eigenen Nutzen genauso im Blick wie das Gemeinwohl. Gemeinsam ein Netzwerk aufbauen und betreiben, gemeinsam die Idee des Sharings mit viel Eigenverantwortung und Achtsamkeit umsetzen – das schafft nachhaltiges Miteinander, angenehmes, positives Gemeinschaftsgefühl, bildet Wissen, wie man initiativ an einem zukunftsfähigen Projekt mitarbeitet oder sogar selber ein eigenes Unternehmen mit guten Freunden und Mitstreitern daraus entwickelt.
Hier kommen die Menschen einander wieder näher. Hier trifft man ‘im echten Leben’ physisch und emotional aufeinander: Das ist Interaktion zum Anfassen und positive Gefühle ‘in echt’ statt über Emoticons auszutauschen. Auch das ist Nachhaltigkeit, während die virtuellen ‘sozialen Netzwerke’ flüchtig, beiläufig, ohne bleibende, ‘nachhallende’, nachhaltige Wirkung bleiben.
Lust auf 'gewusst wie'?
www.dein-lastenrad.de beantwortet alle Fragen zu Thema Lastenräder-Sharing.Zugehörige Artikel
- Sind E-Autos der heilige Gral der Umweltverträglichkeit? – Nur mit Paradigmenwechsel!
- Diesel-Urteil: Kommt nun Lösung oder geht die Abzocke weiter?
- Gehen Verbrenner so dramatisch wie Pferdekutschen unter?
- Was der Tesla-Effekt überdeckt
Geschrieben von Regin Reuschel
Der erfahrene Texter, Fotograf und Schüler-/Studenten-Coach interessiert sich für Nachhaltigkeits-Themen, weil er in schönen, erhaltenswerten Naturräumen aufwuchs und ihm deren Missachtung bis Zerstörung schon als Kind zu schaffen machte. Heute textet er ausschließlich für Nachhaltigkeits-Themen und bringt seinen Schülern einen achtsamen Umgang mit unserem Planeten nahe.