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Nachhaltig investieren

Marktentwicklung erneuerbarer Energien

Im globalen Markt jagt ein Rekord den nächsten

Der globale Markt für erneuerbare Energien ist ausgesprochen dynamisch: Seit Jahren steigt der Netto-Zubau, von dem die ausrangierten Anlagen bereits abgezogen worden sind. Allein im Jahr 2016 wurden weltweit etwa 165 GW zusätzliche Kapazität für erneuerbare Energie aufgebaut. Während die Zubaumenge jährlich steigt, fallen die Investitionskosten: 2016 musste mit 241 Milliarden US-Dollar gegenüber dem Vorjahr 23 Prozent weniger investiert werden, wofür die Investor*innen jedoch 8,6 Prozent mehr Zubau erhalten haben.

Im Kostenwettbewerb lagen erneuerbare Energien bereits 2016 innerhalb der Kosten-Bandbreite fossiler Energien. Windenergie an Land, Wasserkraft, Biomasse und Geothermie gehören im Vergleich zu fossilen Wettbewerbern sogar zu den günstigsten Energiequellen. Das überrascht nicht weiter, denn bei den erneuerbaren Energien handelt es sich längst um ausgereifte, hinlänglich erprobte und bewährte Technologien.

Mit der Massenfertigung von Erneuerbare-Energien-Anlagen und Einzelkomponenten konnten in den letzten Jahren Skaleneffekte realisiert werden. Aufgrund derer sind die Herstellungskosten für Erneuerbare-Energien-Anlagen deutlich gesunken. Zwar werden für die Herstellung der Anlagen, ebenso wie für Autos, Maschinen und andere Anlagen auch, Ressourcen und Rohstoffe benötigt. Doch zumindest kommen sie dank der Nutzung von Sonne, Wind, Wasserkraft und Erdwärme als kostenlosen Energieträgern ohne weiteren Einsatz von teuren Rohstoffen aus. Lediglich Biomasse-Anlagen benötigen für ihren Betrieb Rohstoffe. Doch für sie können Haushalts-, Industrie- und Gewerbeabfälle genutzt werden, wodurch sich das Tafelsilber vergolden lässt. Denn aus den Abfällen wird Energie gewonnen. Das erspart den Zukauf, beispielsweise von fossilen Energieträgern.

Die Hersteller von Anlagen und Komponenten zur Nutzung erneuerbarer Energien können sich über ihre Exporte freuen. Auch wenn das Volumen insgesamt leicht rückläufig ist, wurden 2016 Anlagen im Wert von 11,7 Milliarden Euro in das Ausland verkauft. Insbesondere Windkrafthersteller aus Deutschland schneiden hier gut ab.

In Deutschland hingegen stagniert der Markt für erneuerbare Energien

Im deutschen Markt wird der Ausbau durch politische Restriktionen begrenzt. Die jährlichen Investitionen in erneuerbare Energien stagnieren in Deutschland seit 2013 vergleichsweise stabil auf einem Niveau zwischen 14 und 16 Milliarden Euro. Bei der Photovoltaik gelingt es nicht einmal, die politisch geplanten und zu knapp bemessenen Ausbau-Mengen zu erreichen. Dem soll nun ein Stück weit durch geplante zusätzlich ausgeschriebene Kapazitäten entgegengewirkt werden. Jedoch auch damit bleibt Deutschland weit hinter seinen Möglichkeiten zurück.

Was bedeutet die Marktentwicklung für Investitionen in erneuerbare Energien?

Eigentlich würde man denken, dass der global positive Trend erneuerbarer Energien auch für Privatanleger in eine Vielzahl an Anlagemöglichkeiten umgemünzt werden kann. Leider trifft dies nur bedingt zu.

In Deutschland treffen wenige Projekte auf immer mehr Investor*innen und Privatanleger*innen. Längst haben auch institutionelle Investor*innen wie Energieversorger, Projektierer, Fonds und Banken regenerative Energien für sich entdeckt. Allein der Allianz-Konzern hat über 4 Milliarden Euro in erneuerbare Energien investiert. Zugleich ist noch immer keine Abkehr von der Niedrigzinsphase in Sicht, wodurch die Kapitalbeschaffungskosten aktuell sehr gering sind. Der Markt ist hoch liquide. Entsprechend schnell werden neue Projekte vom Markt hinweggefegt.

Unter den Anleger*innen ist das Vertrauen in die politischen Rahmenbedingungen der Bundesrepublik Deutschland besonders hoch. Die staatlich garantierte Einspeisevergütung macht die Einnahmen aus dem Betrieb der Anlagen planbar. Die Projektierung hingegen wird immer komplizierter und kostenaufwändiger.

Welche Investitionsmöglichkeiten in erneuerbare Energien haben Privatanleger?